In dem Beitrag von Lawrence N. Y. Oduro-Sarpong für unser Projekt „Medizinische Versorgung für Alle? Methoden, Wissen und Handlungskompetenz zu globaler Ungerechtigkeit in medizinischer Versorgung am Beispiel der Corona Pandemie“ thematisiert der Autor die eurozentristische Medizingeschichtsschreibung. Er kritisiert am Beispiel der Entwicklung der Pockenimpfung, dass die Beiträge nicht-europäischer Medizinier:innen nicht erinnert werden in der hegemonialen Geschichtsschreibung. Der versklavte Afrikaner Onesimus brachte das Wissen über die Variolation, eine frühe Impfpraktik, aus Westafrika nach Boston, wo es zunächst auf Widerstand stieß, später jedoch bei der Bekämpfung einer Pockenepidemie erfolgreich angewandt wurde. Der Beitrag von Onesimus und anderen nicht-europäischen Kulturen wird in der Geschichtsschreibung systematisch verzerrt oder ausgelassen, während europäische Personen wie Edward Jenner und Benjamin Jesty prominent hervorgehoben werden. Der Text kritisiert diese eurozentrische Geschichtsschreibung und fordert eine gerechtere Darstellung der Beiträge von Schwarzen, Indigenen und Menschen of Color zur Zivilisation. Nur durch Anerkennung und Wertschätzung dieser Beiträge können die Verzerrungen überwunden und eine gerechtere Erzählweise erreicht werden.

Der Beitrag kann hier gelesen werden: Wissenskolonialität – Ein Fall von Verzerrungen und Weglassungen. Onesimus, der versklavte Afrikaner, der die Grundidee der heute bekannten Impfung gab.

Das Projekt Medizinische Versorgung für alle wird gefördert durch ENGAGEMENT GLOBAL mit Mitteln des BMZ sowie von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe/Landesstelle für Entwicklungszusammenarbeit. Für die Inhalte der Beiträge ist allein die bezuschusste Institution verantwortlich. Die hier dargestellten Positionen geben nicht den Standpunkt von Engagement Global, dem BMZ oder der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe wieder.

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