Im Film “Gelem Gelem – Wir gehen einen langen Weg“ dokumentieren Monika Hielscher und Matthias Heeder die Situation und den Widerstand von ca. 1500 Rrom_nja, die Anfang der 1990er Jahre von Deutschland nach Süd-Ost Europa abgeschoben werden sollten. Der Untertitel “Wir gehen einen langen Weg“ verweist dabei auf die jahrhundertelange Kontinuität der Diskriminierung, Vertreibung und Verfolgung von Rrom_nja.
Vor dem Hintergrund der deutschen Wiedervereinigung und der Euphorie vieler Bundesbürger_innen kämpften Rrom_nja-Familien unterschiedlicher Gruppen gemeinsam um ein Niederlassungsrecht in der Bundesrepublik. Mit Blockaden an Grenzübergängen, Hungerstreiks, einem Marsch quer durch Deutschland und der Besetzung des Kölner Doms machten Rrom_nja-Familien auf ihre Situation aufmerksam und traten für ein dauerhaftes Bleiberecht und ein würdiges Leben ein.
Die Filmaufnahmen entstanden zwischen Herbst 1989 und Frühjahr 1991. Nach einer Reihe von gebrochenen Versprechungen, Abmachungen und Vertröstung der deutschen Regierung nahm die Widerstandsbewegung kein erfolgreiches Ende: Die meisten der protestierenden Menschen wurden abgeschoben. Die Spuren der Rromn_ja, die in der Dokumentation begleitet werden, verlieren sich in den Elendsvierteln von Süd-Ost-Europa.
(siehe dazu die Filmbeschreibung bei Youtube)
Der Film kann hier in voller Länge angeschaut werden.
Gelem Gelem – Wir gehen einen langen Weg | Monika Hielscher, Matthias Heeder | D | 1991 | Dokumentarfilm | 85 min.