In dem von Zülfukar Çetin und Savaş Taş herausgegeben Band sprechen rassismuserfahrene Menschen aus vielfältigen Perspektiven über Formen von Rassismus und Verschränkungen mit anderen Herrschaftsverhältnissen. Aktivist_innen, Wissenschaftler_innen und Künstler_innen geben in Form von Interviews Einblicke in aktuelle Diskussionen und zeigen widerständige Praxen und Perspektiven auf.

Im Buch kommen mehrheitlich Women of Color zur Sprache. Queere und feministische Perspektiven sowie Erfahrungen und Expertisen geflüchteter Frauen sind im Band mitrepräsentiert.

Besonders hinweisen möchten wir auf die Interviews mit Isidora Randjelović und Elsa Fernandez. Die Autor*innen setzen sich mit den aktuellen Ausformungen und der Massivität des „Antiromaismus“ auseinander, die bislang in herrschenden Dikursen weitgehend unterschlagen werden. Sie führen dabei den Begriff „Gadje-Rassismus“ ein und erklären, warum der Begriff wichtig ist und unter bestimmten Voraussetzungen großes emanzipatorisches Potenzial birgt: “Rassismus gegen Rrom_nja und anders selbstidentifizierte Romani-Kollektive ist das Werk der Gadje, also Nichtroma […]“. (Fernandes, S. 33). Es geht darum, „mit Definitionen und Worten als Analyse- und strategisches Material umzugehen. Wir brauchen die Analyse, um nachzuvollziehen, was uns geschieht, auch um uns gut wehren zu können […].“ (Randjelović, S. 34).
Siehe dazu auch die Buchbeschreibung des Verlages.

Zülfukar Çetin/Savaş Taş (Hrsg.) 2015: Gespräche über Rassismus – Perspektiven und Widerstände. Berlin: Verlag Yılmaz Güney.

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