Dieses Recherchehandbuch aus dem Februar 2019 möchte Mieter*innen helfen, zwei Fragen zu beantworten: Wem gehört meine Wohung? Wer verdient an meiner Miete? Die Autor*innen schreiben schreiben zu diesem Ansatz:

“Wer bei der eigenen Wohnung anfängt, versteht Schritt für Schritt, wem die Stadt gehört, wer von den Privatisierungen und dem wachsenden finanzialisierten Immobilienmarkt profitiert und was sich ändern muss.”

Ausgehend von einer kurzen Skizzierung dreier unterschiedlicher, exemplarischer Wohneigentumsverhältnisse in der Zossener Straße in Berlin erklärt die Publikation auf 70 Seiten Grundbegriffe der Immobilienwirtschaft: Grundbuch, Handelsregister, Gesellschaftsformen, Jahresabschluss, Hauswert oder Mieteinnahmen. Die Autor*innen schreiben zu den komplexen Strukturen und Bedingungen:

“Mit dem Phänomen des billigen Gelds auf der Suche nach Rendite geht die Finanzialisierung des Immobilienmarktes einher. Das heißt, Techniken und Methoden aus der Finanzwelt werden auf den Immobilienmarkt angewandt. Die Zeiten, in denen ein Mensch ein Gebäude besaß, dass er vermietete, verschwinden langsam. Immer öfter gehören Gebäude einer Firma, die wiederum einer Firma gehört, die vielleicht an der Börse notiert ist oder in einem Immobilienfonds liegt. Finanzialisierung bedeutet, dass Immobilien möglichst schnell mit möglichst hoher Wertsteigerung weiterverkauft werden können und sogar müssen – denn allein mit den Mieten lassen sich jährliche Renditeerwartungen von zehn Prozent oder mehr oft nicht erfüllen.”

Zahlreiche, übersichtlich gestaltete Illustrationen und Graphiken helfen, die komplexen Rechercheergebnisse exemplarisch nachzuvollziehen. Am Ende steht, neben einer Checkliste für die eigene Recherche, eine umfangreichen Linkliste zu Firmendatenbanken und OnlineTools, die beim Visualisieren komplexer Firmenstrukturen helfen.

Das Handbuch entstand im Arbeitszusammenhang “RLS-Cities–Rebellisch, Links, Solidarisch” der Rosa-Luxemburg-Stiftung und kann hier kostenfrei heruntergeladen werden.

 

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