Was ist “Uhudler”? Und was hat dieser österreichische Wein, der bis Anfang der neunziger Jahre lediglich für den Hausgebrauch produziert werden durfte, mit den Anfängen globalisierter Weltwirtschaft zu tun? Welche kolonial-rassistischen Geschichten der Gewalt liegen Longdrinks wie Gin Tonic oder Cuba Libre zu Grunde? Und welchen Stellenwert nimmt der Konsum von Alkohol, gerade vor dem Hintergrund dieser kolonialen Kontinuitäten, in unseren Alltagen ein?

Es sind diese und andere Fragen, welche die Wiener Künstlerin Stefanie Sourial in ihrer dreiteiligen Theater-Performance “Colonial Cocktail” stellt, fiktional inszeniert und teilweise beantwortet. Im Ankündingstext der Stücke heißt es zu diesem theatralen Verfahren:

“Komplexe kolonialgeschichtliche Themen entfalten im vertrauten Setting einer Bar – gemixt mit einem Schuss vielfältiger Gewaltgeschichte aus alten und jungen Jahrgängen – ein bittersüßes Bouquet. Die historischen Spuren, die Stefanie Sourial am Beispiel des alltäglich präsenten Alkohols aufzeigt, führen zu unerwarteten Entdeckungen in unserer direkten Umwelt.”

Sehr hörenswert ist dieses rund zwanzig-minütige Interview mit Stefanie Sourial auf Radio Corax, in dem sie ausführlich über Idee, Inszenierung und den politischen Anspruch ihrer künstlerischen Praxis spricht.

„Colonial Cocktail“ – die blutige Geschichte von Trendgetränken

Einige Fotos der Performance sind zum Beispiel hier zu finden, mehr von Stefanie Sourial gibt es unter Anderem hier.

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