“Der Buchtitel ‘Die Menschen ohne Geschichte’ ist daher ebenso ironisch, wie die Übersetzung von ‘people’ mit ‘Völker’ in der deutschen Ausgabe in charakteristischer Weise verfehlt ist. Wolfs Skizze der Welt im Jahr 1400 belegt die vielfältigen Beziehungen, die durch Handel, den Austausch zwischen Viehzüchtern und Ackerbauern, aber auch durch Krieg bestanden. Westeuropa verwandelte sich damals ‘aus einer Randzone der Alten Welt in ein Zentrum von Reichtum und Macht’. Seit dem 16. Jahrhundert verknüpften England und die Niederlande Handel und Krieg zu einer großen Expansionsstrategie. Diese Veränderung der ganzen Welt zeigt Wolf an vier exemplarischen Fällen: der Schaffung iberischer Kolonien in Amerika, dem nordamerikanischen Pelzhandel, dem transatlantischen Sklavenhandel sowie der Etablierung europäischer Kontrolle in Süd- und Ostasien.” (aus einem Beitrag von Reinhart Kößler und Tilman Schiel in welt-sichten)

Eric R. Wolf 1986: Die Völker ohne Geschichte, Europa und die andere Welt seit 1400. Frankfurt am Main: Campus

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