In ihrem klaren und pointierten Textbeitrag “Kulturelle Aneignung und koloniale Gewalt“ für das Missy Magazin legt die Wissenschaftlerin Noa Ha dar, warum über “Cultural Appropriation” nicht debattiert werden kann, ohne über koloniale Kontinuitäten zu sprechen.
Sie nimmt dabei Bezug auf zahlreiche Diskussionen, die hauptsächlich in den sozialen Netzwerken zum Thema “Kulturelle Aneignung geführt” werden, nachdem die Forderungen von überwiegend People of Color auf einen Verzicht der gängigen Praxis immer lauter geworden waren.
„Wenn ich ehrlich bin, verfolge ich die Debatte über ‚kulturelle Aneignung‘, die der Text von Hengameh Yaghoobifarah über das Fusion-Festival nach sich zog, mit einem ironischen Lächeln. Teils, weil die Beiträge unfreiwillig komisch sind, teils, weil ich sie nur mit einem satirisch-distanzierten Blick ertrage. Denn viele der Reaktionen auf den süffisant-polemischen Beitrag auf der Missy-Webseite sind von einem fast grotesken Ernst – moralisierend, rechthaberisch und zynisch. Hier soll vor allem Deutungshoheit aus einer weißen Position heraus verteidigt werden. Aber worum geht es? Und was bedeutet eigentlich ‚kulturelle Aneignung‘?“
Den Volltext gibt es hier zu lesen.