Das 1998 erschienene Buch des britischen Journalisten und Schriftstellers Kodwo Eshun sprach und spricht so wortgewaltig über Musik und Identität(en), über Drum Computer und (nicht-)menschliche Körper, elektronische Sound-Ästhetiken und Afrofuturismus, Formen der Weltaneignung und Welthaltigkeit populärer Musik, das einem leicht schwindlig werden kann.
Die Zeitung The Guardian schrieb in einer Rezension (Übersetzung: ID Verlag) über das Buch :
»Jeder Satz ist wie eine Bombe, die in Deinem Schädel explodiert. Das Buch startet einen in Geschwindigkeit und Schärfe unglaublichen Blitzkrieg gegen Musikjournalisten und Kulturwissenschaftler, die als „Ausbremser des Zukunftsschocks“ die befremdlichen Klänge der Musik für immer domestizieren wollen.«
Ein Jahr später erschien mit „Heller als die Sonne. Abenteuer in Sonic Fiction“ die vom Schriftsteller Dietmar Dath übersetzte, deutschsprachige Ausgabe. Die Journalistin Judith Schnaubelt skizziert die Bedeutung des Werks in ihrem 2013 in der Reihe Zündfunk Generator erschienenen Portrait über Kodwo Eshun so:
„Längst war die überbordende Euphorie der Techno-Generation verpufft, als 1998 ein Buch erschien, das der Musik, zu der die letzten große Jugendbewegung des 20. Jahrhunderts tanzte, einen theoretisch-historischen Überbau verlieh. Titel: „Heller als die Sonne – Abenteuer in der Sonic Fiction“. Der Londoner Musikjournalist und DJ Kodwo Eshun hatte diese Hymne auf Techno, Elektro, House, Drum & Bass und deren Urvater, den kosmischen Jazz, verfasst. Noch heute gilt „Heller als die Sonne“ vielen Maschinenklang-Futuristen als Manifest.“
Im Jahre 2002 gründete Kodwo Eshun gemeinsam mit Anjalika Sagar das Künstler*innenkollektiv Otolith Group. Er unterrichtet am Goldsmiths, University of London Aural and Visual Cultures, arbeitet als Kurator und schreibt regelmäßig für Magazine und Zeitschriften.