Das Buch “Post Traumatic Slave Syndrome” der Wissenschaftlerin Joy DeGruy ist das Resultat einer jahrelangen historischen und psychologischen Forschung.
Post Traumatic Slave Syndrome (PTSS) beschreibt ein Set von Verhaltensweisen, Glaubenssätzen und Handlungen, das mit multi-generationalem Trauma von Afro-Amerikaner_innen im Zusammenhang steht. PTSS beinhaltet unter anderem ein nicht-diagnostiziertes und unbehandeltes Post-Traumatisches Stress Syndrom bei versklavten Afrikaner_innen und ihren Nachkommen.
Joy DeGruy zufolge bedeutet PTSS, dass Jahrhunderte der Versklavung in den USA, auf die systematischer und struktureller Rassismus und Unterdrückung gefolgt sind, zu generationen-übergreifenden krankmachenden Verhaltensweisen geführt haben, die als Überlebensstrategien dienen.
Laut DeGruy kann das Post Traumatic Slave Syndrome nicht einfach klinisch behandelt werden. Stattdessen erfordere es grundsätzlichen sozialen Wandel von Individuen und Institutionen, die Ungerechtigkeit und Ungleichheit gegen Nachfahren versklavter Afrikaner_innen weiter fortschreiben. Im Band erläutert die Autorin Entstehungsweise und Erscheinungsformen des Post Traumatic Slave Syndrome. Weiter führt sie aus, wie daraus resultierende Verhaltensweisen innerhalb eines Prozesses der Heilung transformiert werden können.
Joy DeGruy Leary 2005: Post Traumatic Slave Syndrome. America’s Legacy of Enduring Injury and Healing. Oregon: Uptone Press.