“Wenige Themen werden in Europa mit mehr Leidenschaft diskutiert als das der Flüchtlinge. Doch die Betroffenen selbst nehmen daran nicht teil. Woher kommen sie eigentlich? Wie sah ihr Alltag aus, ihr Leben zwischen Wohnung, Arbeit, Familie, Freunden und Nachbarn?  […] Was löst es bei ihnen aus, wenn der europäische Mob Häuser anzündet, die zu ihrem Schutz gebaut wurden, wenn kaltherzige Politiker Angst vor ihnen schüren? […]. Dieses Buch soll die Stimme der Literatur hörbar machen, um überhaupt die Voraussetzung für eine ernsthafte ‘Flüchtlingsdebatte’ zu schaffen, die sich um Schicksale dreht und nicht um Obergrenzen.” (Buchbeschreibung des Verlages).

Die Anthologie “Weg sein – hier sein“ bündelt Texte von Autor_innen, die in den letzten Jahren nach Deutschland gekommen sind und jetzt hier im Exil leben. Die Verfasser_innen sind aus unterschiedlichen Gründen hier: Manche haben Arbeitsverträge oder kamen mit einem Stipendium, andere haben ein Asylverfahren durchlaufen oder stecken noch mittendrin. Themen, die in den Gedichten, Erzählungen und Kurzgeschichten zur Sprache kommen, handeln von Heimat, von Alltag und Flucht, von Vereinsamung, von Rettung und von neuer Verzweiflung. Die Geschichten im Band sind in den Herkunftsländern der Autor_innen oft verboten gewesen. In Deutschland sind die Geschichten aufgrund von Sprachbarrieren bislang unbekannt. Die Anthologie ist ein Beispiel dafür, auf wie vielfältige formale und inhaltliche Weise uns Literatur mit Welten, mit Sichtweisen und mit uns selbst vertraut machen kann.

o.V. 2016: Texte aus Deutschland. Weg sein – hier sein. Zürich: Secession.

 

 

 

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