Chips mit europäischem Geschmack, Tankstellen-Nazis, bell hooks “all about love”,  der deutsche Literaturbetrieb: Olivia Wenzel, Theaterautorin und Performerin aus Berlin, schreibt in diesem Text über ihr Schreiben zwischen Dingen wie diesen. Und über den KREIS, “lese-kreis zu sagen, widerstrebt mir; das klingt muffig und nach club der toten dichter. außerdem besprechen wir auch musik, kunst, filme, serien, akademische theorien”, als einen Ort, an dem Strategien entwickelt werden. Gegen die nervige Falschheit der Diversitätsperformance im Literaturbetrieb, gegen unsichtbare und perfide Lehrer,  die Angst vor rassistischer Gewalt, weißsein als universeller Norm. Zum Glück gibt es den KREIS – “wir sind bisher fünf bis sieben personen aus unterschiedlichen disziplinen und in ähnlichem alter, treffen uns ca. einmal im monat. niemand in unserem kreis – bisher nenne leider nur ich uns geheimnistuerisch “DER KREIS”  – ist weiß. das tut überraschend gut.”

DER KREIS ist hier ein Ort des Austauschs, der stärkenden Versammlung oder der vorausschauenden Planung angesichts rassistischer Strukturen und (Alltags-)aggressionen. Er ist ein Schutzraum und zugleich ein Ort des Hinterfragens der eigenen Sozialisation, “bei der vorbereitung der lesung stellte ich mir einmal vor, diese ausschnitte mit DEM KREIS zu besprechen. sofort veränderte sich mein blick auf die texte. ich ertappte zwei stellen beim unbedarften verwenden rassifizierender zuschreibungen, kürzte sie verschämt, formulierte um.”

Einen anderen Text von Olivia Wenzel haben wir als Lesungs-Mitschnitt bereits hier vorgestellt, dieser hier erschien auf dem Blog “DAS” DARF MAN* JA WOHL (NOCH) SCHREIBEN MÜSSEN?!1″ von Kabeljau & Dorsch. Ein lesensertes Interview mit der Autorin aus dem Jahr 2013 findet ihr hier.

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