Der Track der Berliner Rapperin Quio („Qu for quatsch, I for Eisbein, O for Otto-Motor“) erzählt von nationaler Zugehörigkeit, kulturellen Repräsentationen und essenzialistischen Vorstellungen “deutscher” Kultur – und davon, wie bröckelig das alles ist. Neben Quio bedienen der afroamerikanische Autor Darius James, die aus Finnland stammende Künstlerin Kaisa Kemikoski und als Produzentin die deutsche Musikerin Antye Greie diese mehrspurige, 03:40min dauernde Verwurstungsmaschine:
I ve just come home to berlin
my head spins like I m hurling off a Walther Schleuder
MEIN GOTT WALTHER!
My deutsch Seel seems unessential – its depressing
(…)
My cultural disconnection? A permanent infection
My heritage? My image? I threw it in the sewage
Erschienen ist der Track auf Quios Album Phiu aus dem Jahre 2007. Der Musiksoziologe Johannes Ismaiel-Wendt schreibt in seiner Studie tracks’n’treks über Bratwurst:
“Die Breaks, Broken Beats, der kollabierende Bassound, die Sprechschwierigkeiten und die in ‘Bratwurst’ gebotenen Soundschnipsel – all dies drückt Skepsis gegenüber Stabilität und Sicherheit aus. Die instituierte ‘Deutsch-Seel’ wird vorgeführt, verfügbar gemacht und gleichzeitig wird sie in zusammengestotterte, heterogene Fetzen aufgelöst. (…) Trotz der destruktiven Einwirkungen entsteht der sehr sinnhafte, produktive Track.”