Das gleichnamige Online-Dossier erinnert an die emanzipatorischen, feministischen, linken Bewegungen und Kämpfe das Jahres 1968, indem es die dominanten, populären Geschichtserzählungen mit, afro-deutschen, afrikanischen und queeren Perspektiven und Biographien konfrontiert.

Wo klaffen die Lücken im großen Diskurs aus Freiheit, Solidarität und Rebellion? Wer wird in den gern erzählten Geschichten gesellschaftlicher Umwälzungen außen vor gelassen?

So verfolgt Thembi Wolf in ” Eine schwierige Liebe” furios die (popkulturellen) Spuren von Malcom X, Angela Davis oder Che Guevara durch West- und Ost-Berlin, skizziert jene ambivalenten Identifikationen und Schwärmereiein der meist weißen, west-deutschen Studierenden mit und für jene, wie sie schreibt,  “Revolutionsikonen of Power”. Um schließlich bei den Protestbewegungen von heute anzukommen: “Lucha im Kongo, Y’en a Marre im Senegal, Le Balai Citoyen in Burkina Faso.” Verknüpft mit der Frage: Wo ist jener Internationalismus, und sei es in der Gestalt kitschiger, europäischer Revolutionsfantasie, eigentlich heute?

Des weiteren schreibt Nicola Lauré al-Samarai über die Liedermacherin und Aktivistin Fasia Jansen, Azadê Peşmen über die Nicht-Solidarität der 1968er-Bewegungen mit den Arbeitskämpfen von sog. Gastarbeiter*innen und Peggy PiescheValerie-Siba Rousparast (Protokoll), Melody Makeda Ledwon, Maureen Maisha Auma und Karina Griffith über (den Kampf für) sexuelle Freiheit, reproduktive Rechte und intersektionale Solidarität im Fahrwasser von 1968.

Das Dossier ist eine Kooperation der Heinrich-Böll Stiftung, des Gunda Werner Instituts und des Missy Magazins.

 

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