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Offensiv, diskursiv, narrativ: Nur drei der Attribute, die im Kontext der wöchentlichen Kolumne der Publizistin Mely Kiyak auf der Internetseite des Berliner Maxim Gorki Theaters genannt werden könnten.

Eine Eisenbahn im Untergrund, erreichbar über Schächte und separate Bahnhöfe, errichtet zur Flucht vor rassistischer Versklavung – der US-amerikanische Autor Colson Whitehead baut eine Metapher, die ursprünglich ein informelles Netzwerk aus Abolitionist*innen beschreibt, literarisch zu einer tatsächlichen, unterirdisch verlaufenden Bahnverbindung aus.

Als “Madgermanes” werden in Mosambik jene rund 15-20.000 Menschen bezeichnet, die zwischen 1979 und 1991 als “Vertragsarbeiter*innen” in der DDR arbeiteten – und anschließend, von Mosambik um den Großteil ihres Lohn geprellt, aus der DDR ausgewiesen wurden.

Der kenianische Schriftsteller Binyavanga Wainaina erzählt in diesem literarischen Essay, ausgehend von einem Interview mit dem senegalesischen Musiker und Politiker Youssou N’Dour, von Kolonialismus und Schwimmen lernen, von Politik und Poesie, von Musik und essenzialistischen Verständnissen von Kultur und Identität.

Ein Seufzen, zwei abgeschreckte Eier, das Blubbern des kochenden Wassers: So beginnt der Text von Sharon Dodua Otoo, für den sie 2016 im Rahmen der “Tage der deutschsprachigen Literatur” in Klagenfurt mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet wurde.

Die von Grada Kilomba kuratierte Gesprächsreihe lud zwischen 2015 und 2017 geflüchtete Künstler*innen in das Maxim Gorki Theater in Berlin ein. Im Mittelpunkt der insgesamt 13 Talks stand die Frage, wie Wissens- und Repräsentationssysteme künstlerisch und politisch transformiert, de-kolonisiert, umgeschrieben werden können.

2015 erschien unter dem Thema “Konkurrenz & Kanon” die erste Ausgabe der Literaturzeitschrift PS – Politisch Schreiben. Auf der Webseite der Zeitung gibt es neben Beiträgen aus den verschiedenen Ausgaben auch eine umfangreiche Link-Liste zu befreundeten (Kunst-)Projekten und Personen.

Marjane Satrapi erzählt in ihrem autobiographisch geprägten Comic vom Aufwachsen während der sog. “Islamischen Revolution” im Iran Ende der 1970er Jahren, dem Iranisch-Irakischen Krieg und ihrem frühen Exil in der Diaspora in Wien.

Die Berliner Autorin und Performerin Olivia Wenzel erzählt in ihrem Manuskript “Keine Angst, mein Herz” von rassistischen Zuschreibungen und Formen des Widerstands, vom Aufwachsen und Nachdenken, von rechtem Terror und Bildern der Angst zwischen Brandenburg, New York, Berlin und Thüringen.

Der Kanadier David. H.T. Wong erzählt in dieser Graphic Novel am Beispiel der Familie Wong die Geschichte der ersten chinesischen Einwander*innen in die USA. Eine Geschichte, welche über die gesamte Erzählzeit von fünf Generationen vom Widerstand gegen eine rassistische Politik der Diskriminierung geprägt ist.

Art Spiegelman erzählt in seiner Graphic Novel die Geschichte des Auschwitzüberlebenden Wladek. Die Figur ist angelehnt an Spiegelmanns Vater und auch das erzählte Setting – der Vater erzählt seinem Sohn vom Holocaust und seinen Erinnerungen daran – trägt stark autobiographische Züge.

Vina Yun thematisiert in diesem Comic die Geschichte(n) koreanischer Migration nach Wien in den 1970er Jahren, am Beispiel ihrer Familie. In verschiedenen Episoden werden die Lebenswege und Alltagserfahrungen zweier Generationen, Mutter und Tocher, erzählt.